Montag, 28. Mai 2007

Darabos blamiert Österreich vor den USA


Was letzte Woche bereits von der "Presse" kolportiert wurde, wird nun von den US-Behörden bestätigt: Die Lizenzen zum Betrieb der Eurofighter sind vollständig eingetroffen.


Allerdings: Minister Darabos weigert sich nun, für unseren Teil des Vertrages auch zu bezahlen. Konkret geht es vor allem um die Stationierung zweier (ziviler) US Personen, der sogenannten "COMSEC-Custodians", welche über die Vergabe der Krypto-Schlüssel in Zeltweg wachen würden. Obwohl von Beginn an klar war das Österreich dieses Personal finanzieren muss, verletzt Minister Darabos nun seine vertraglichen Pflichten, um die Landung des ersten Eurofighters in Österreich hinauszuzögern. Und erzeugt dadurch - wie von uns in der Vergangenheit berichtet - Mehrkosten in der Höhe von bis zu 2,4 Mio. EUR.


Laut parlamentarischer Anfragebeantwortung musste der Minister übrigens auch eingestehen, das einerseits das Flugzeug auch ohne Krypto-Schlüssel fliegen kann, und das andererseits schon 2004 und 2005 im BMLV aktiv um die Lizenzen angesucht wurde, die Verzögerung des Prozesses bis 2007 damals nicht abzusehen war. Hatte er bisher immer seinem Vorgänger Platter die Schuld fürs "nixtun" in die Schuhe geschoben, bricht diese Geschichte nun in sich zusammen.


In Summe haben also die USA alles nötige (und mehr) getan, um uns rechtzeitig mit den nötigen Lizenzen zu versorgen und die Verträge zu erfüllen - das ein einzelner Minister nun ganz Österreich brüskiert, in dem er seinen Teil der Abmachung mutwillig nicht erfüllt, das ist ein weiteres Zeichen dafür das dieser Mann rücktrittsreif ist.

Sonntag, 27. Mai 2007

Die fünfte Kolonne

Darabos kriegt Schützenhilfe – und das ausgerechnet von der „Vereinigung Demokratischen Soldaten Österreichs“ – einem Verein, der sich mit der Verbreitung von negativem wehrpolitischem Gedankengut in Kasernen hervortut. Der Vorsitzende arbeitet im Sozialministerium, sein Stellvertreter beim ORF, der Kassier in der Nationalbank. Offensichtlich niemand der hauptberuflich Soldat ist - allenfalls Reservist, bestenfalls Miliz – was soweit ja in Ordnung wäre.

Aber.... Mehr Einblick in das Selbstverständnis der VDSÖ erhält man beim Einblick ins dort angebotene "Demokratische Soldatenliederbuch". In diesem „Beitrag zur Bewusstseinsbildung der österreichischen SoldatInnen“ liest man u.A.:

"Ich bin Soldat, doch bin ich es nicht gerne,
als ich es ward, hat man mich nicht gefragt;
man riss mich fort, hinein in die Kaserne,
gefangen ward ich, wie ein Wild gejagt;
ja, von der Heimat, von des Liebchens Herzen
musst ich hinweg und von der Freunde Kreis,
denk ich daran, fühl ich der Wehmut Schmerzen,
fühl in der Brust des Zornes Glut so heiß.
Ich bin Soldat, muss Tag und Nacht marschieren,
statt an der Arbeit, muss ich Posten stehn,
statt in der Freiheit, muss ich salutieren
und muss den Hochmut frecher Burschen sehn.
Und gehts ins Feld, so muss ich Brüder morden,
von denen keiner mir zuleid was tat,
dafür als Krüppel trag ich Band und Orden,
und hungernd ruf ich dann: ich war Soldat!"


Bleibt nur noch eines festzustellen. Ein Verteidigungsminister, dem von Diversionskräften der Rücken gestärkt wird, ist mehr als reif zum Rücktritt!

Donnerstag, 24. Mai 2007

Loyalität

...bezeichnet das Festhalten an getroffenen Vereinbarungen, das Einhalten von Gesetzesvorschriften oder die Treue gegenüber einer Autorität. Synonyme für Loyalität sind: Anstand, Fairness, Gesetzestreue, Rechtschaffenheit, Redlichkeit, Regierungstreue, Staatstreue, Treue, Zuverlässigkeit.

Der Treuepflicht des Mitarbeiters entspricht die Fürsorgepflicht des Vorgesetzten. Durch die Verankerung in einem übergeordneten Wertesystem sind Auswüchse wie „blinder Gehorsam“ ausgeschlossen. Insbesondere rechtfertigt dies das Recht und sogar die Pflicht des Mitarbeiters zur Untreue, also zum Ungehorsam, sofern die Ausführung von Anweisungen übergeordnete Werte verletzen würde.

Wenn Offiziere aufgefordert werden Einsatzkonzepte zu Papier zu bringen, die zwar parteipolitischen Zielsetzungen entsprechen aber fachlich nicht mehr zu rechtfertigen sind, dann ist Loyalität fehl am Platz. Dies gilt umso mehr wenn es die Sicherheit des Staates betrifft. Auf Dauer erfolgreich ist nur die Führungskraft, die ihren Mitarbeitern auch Vorbild ist. Der Punktestand des aktuellen Verteidigungsministers in dieser Disziplin ist mehr als dürftig.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Mag Darabos kein Fußball?


Man sollte eigentlich meinen, Minister Darabos ist ein großer Fussball-Fan - immerhin sitzt er im Rapid-Kuratorium.

Aber vielleicht täuscht der Eindruck, denn sein Verhalten rund um den Eurofighter gefährdet derzeit nämlich die Planung rund um die nötige Luftraumsicherung für die schweizerisch-österreichische EM2008, wie die "Neue Züricher Zeitung" dieser Tage berichtet.

Wie die NZZ sehr detailiert darlegt, ist die Überwachung des zivilen Flugverkehrs - in Zusammenarbeit mit der Schweizer "SkyGuide" die in ihrer Funktion der österreichischen "Austro-Control" entspricht - eine ernstzunehmende Aufgabe für die Schweizer Luftwaffe, und gerade im Rahmen eines internationalen Großereignisses wird darüber hinaus auch fleißig mit den Nachbarn kooperiert.

Naja, mit fast allen Nachbarn - denn während Frankreich, Deutschland und Italien bereits entsprechende Vereinbarungen für den Zeitraum der EM2008 ratifiziert haben, war das mit Österreich bis jetzt noch nicht möglich.

Donnerstag, 17. Mai 2007

"Mission: Impossible"

Wer hätte das gedacht? Norbert Darabos ist der erste Minister der großen Koalition, der schwer in Bedrängnis gerät. Kanzler Gusenbauer, in dessen Auftrag der Verteidigungsminister im "zeitraubenden Kampf gegen den Eurofighter“ so ein schlechtes Bild abgibt, schweigt hörbar – während die SPÖ sämtliche roten Landeshauptleute losschickt um den Burgenländer im Amt (ab)zustützen. Die Krux: Alle die bekennen sich plötzlich zu einer eigenen, aktiven Luftraumüberwachung - noch ein Jahr zuvor sollten das die (offenbar unterbeschäftigten) Nachbarn oder die EU machen - Neutralität hin oder her...

Da treffen sich die Richtigen! Auf der einen Seite die Landeshauptleute, deren mehr oder weniger legitimes Interesse ausschließlich darin besteht, möglichst viele Kasernenstandorte (möglichst ohne Lärm) im eigenen Bundesland zu halten. Auf der anderen Seite ein Minister, welcher - keinesfalls mehr legitim -, Verfassung und Wehrgesetz kurzerhand frei uminterpretiert und schnell einmal den Katastrophenschutz zur Hauptaufgabe des Heeres erklärt.
Kann gut sein, dass Darabos angesichts seines zeit- und kräfteraubenden Ringens gegen die von der Republik Österreich für sein Ressort bestellte moderne Ausrüstung, noch immer nicht dazu gekommen ist die gesetzlichen Grundlagen für das Wirken seines Ressorts zu studieren. Ebenso wenig dürfte er sich um die budgetären Fakten seines Ressorts kümmern, wähnt er doch den Eurofighter als finanzielle Überlebensfrage für das Bundesheer – obwohl dieser gesetzlich festgeschrieben separat budgetiert wird und er selbst - ein Novum - das Geld seines eigenen Ressorts sehr viel lieber im Sozial- und Bildungsbereich eingesetzt sähe...!

Zum Vergleich: Heute kostet das Bundesheer OHNE Eurofighter jede(n) ÖsterreicherIn 215,-- € pro Jahr, MIT Eurofighter auf 30 Jahre 248,-- €....! Ein Anheben des Verteidigungshaushaltes auf nur 1% d. BNP würde jeden von uns 310,-- € im Jahr kosten. Damit sind wir aber immer noch nicht besonders "militaristisch". Nur der Durchschnitt der EU würde schon 480,-- € für jeden Bürger bedeuten...! DARIN sind die Nöte die dieser Tage - zurecht - beklagt werden begründet, nicht in 18 Flugzeugen! Fast meinte man, andere Typen wären für die SPÖ gratis gewesen...
Man darf sich also nicht wundern, dass hohe Offiziere das Heer "in der größten Krise seit seinem Bestehen" wähnen. Einen Minister der sich der Aufgaben seines Ressorts nicht voll bewusst ist, sich nur damit beschäftigt eine Investition für die nächsten 40 Jahre in seinem Ressort zu verhindern oder abzuwürgen und aus seinem Budget gerne noch anderen Ressorts etwas abgeben würde - den hatte die Republik noch nicht. Somit ist der Vorwurf des Sicherheitsrisikos zwar ein sehr harter, aber er könnte den Nagel auf den Kopf treffen. Denn während Tom Cruise Unmögliches möglich machte, ist Norbert Darabos ein - unmöglicher Verteidigungsminister...

Montag, 14. Mai 2007

Samstag, 12. Mai 2007

Assistenzeinsatz

Nächstes Jahr treten Ungarn und die Slowakei dem Schengen-Abkommen bei. Dann sollte der Assistenzeinsatz des Heeres an der Burgenländischen Grenze – der seit 1991 andauert und dem Heer jedes Jahr €50Mio. und mehr kostet – enden. „Sollte“....denn Verteidigungsminister Darabos will nicht – er ist Burgenländer.

Der Assistenzeinsatz hat seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten negative Auswirkungen auf das Bundesheer. Er beschränkt die Ausbildungszeit des Personals. Er kostet dem Heer Jahr für Jahr jenes Geld welches im Bereich der Investitionen vorne und hinten fehlt. Auch der Rechnungshof hat schon vor Jahren heftige Kritik daran geübt. Statt mit tausenden Soldaten könnte die Überwachung längst mit moderner Technik durchgeführt werden.
Und auch wenn inzwischen kaum mehr Personen an der burgenländischen Grenze aufgegriffen werden Verteidigungsminister Darabos will nicht – er ist Burgenländer.

Denn auch wenn man eigentlich Verteidigungsminister ist, muss man doch auf seine politische Zukunft achten. Darabos möchte Landeshauptmann im Burgenland werden. Zu diesem Zwecke ist es hilfreich wenn das Bundesheer weiterhin Jahr für Jahr in Burgenländische Grenzdörfer investiert anstatt in neue Fahrzeuge, Schuhe, Funkgeräte, Splitterschutz, etc.... Potentielle Burgenländische Wähler wären Böse wenn ihnen der Burgenländer Darabos den Geldhahn zudreht.

Deshalb ist es für Darabos besser Bundesminister für die Assistenz des Burgenlandes zu sein als Bundesminister für Landesverteidigung.

Dienstag, 8. Mai 2007

Darabos plötzlich Luftfahrtexperte?

Unser lieber Herr Minister hat am Abend seines ersten UA-Termins ein neues Kaninchen aus dem Hut gezogen - nun erwartet er plötzlich Mängel an AS001, welche bei der kommenden Güteprüfung am 14.05. auftauchen sollen und eine Übernahme verhindern würden.

Es ist schon eigenartig - nur Tage, nachdem klar ist das alle Lizenzen vorliegen würden, die für einen Flugbetrieb in Österreich nötig wären, wird unser BM für LV nun plötzlich zum Experten für Ferndiagnostik von Jetflugzeugen und weiß bereits jetzt was bei der Prüfung des ersten Flugzeugs durch seine (weisungsgebundenen) Beamten rauskommen wird.

Er weigert sich allerdings wiederum, Details zu nennen. Man möge ihm doch bitte glauben, "Er sage ja immer die Wahrheit".

Seltsam ist natürlich auch das solange es noch eine funktionierende Öffentlichkeitsarbeit gab - unter Minister Platter - im Gespräch mit den BMLV-Beamten, die seit mehr als einem Jahr in Manching die Fertigung von AS001 vor Ort überwachen, und dort praktisch jeden einzelnen der vielen hundert Arbeitsschritte kontrollieren, immer nur die Arbeitsqualität seitens Eurofighter in höchsten Tönen gelobt wurde. Es gab nie ernstzunehmende Mängel oder überhaupt etwas erwähnenswert negatives zu berichten.

Nun plötzlich findet unser Minister Gütefehler, die ihm aber auch ganz vorzüglich ins Parteiprogramm passen? Zufälle gibts...

Montag, 7. Mai 2007

Der erste Flieger kommt im Mai


Jetzt ist es also öffentlich, was wir intern schon seit einigen Tagen wussten: Der erste Eurofighter soll laut Heeresangehörigen am 23. Mai in Österreich landen, das berichtet die Zeitung mit dem gleichen Namen, aus Quellen die wir persönlich verifizieren konnten.

Obwohl der Minister in einer Aussendung am Sonntag noch offiziell behauptet hat, keinen einzigen Eurofighter vor November in Österreich landen zu lassen, da ja angeblich irgendwelche Lizenzen für die "volle Einsatzbereitschaft" fehlen, kann er nicht an den Fakten vorbei - und Fakt ist das bei Übernahme in Deutschland die deutsche Mehrwertsteuer zu zahlen wäre, während hier in Österreich der Kauf mehrwertsteuerbefreit ist.

Ab diesem Datum wird AS001 eine volle österreichische Lufttüchtigkeitsbescheinigung haben, und ein österreichiches Militärflugzeug sein. Der Übungs- und Anfangsbetrieb in Zeltweg wäre damit technisch problemlos möglich.

Da der Minister aber parteipolitisch daran interessiert ist, hier keine Eurofighter zu haben, schickt er die Maschine am selben Tag wieder nach Deutschland zurück um den Schulbetrieb dort durchzuführen. Das bedeutet das österreichische Piloten zwischen Manching und dem Simulator in Zeltweg pendeln, und ein 60 Mann starker Personalzug nach Deutschland verlegt und dort verpflegt, quartiert etc. werden muss.

Erwartete Mehrkosten für diese - rein politische - Zeitschinderei: 2,4 Mio. EUR oder etwas mehr als 6000 Studiengebühren.

Diese sinnlose Geldverschwendung hat Minister Darabos ganz alleine zu verantworten - es gibt keine technischen oder organisatorischen Gründe dafür - wir meinen: Der Mann ist rücktrittsreif.

Die BMLV-Website als SPÖ-Pressestelle

Nun wissen wir, warum Minister Darabos zu Beginn seiner Amtszeit die BMLV-Website von Eurofighter-Inhalten reinigen lies: Er wollte nur Platz schaffen, um später seine höchstpersönlichen OTS-Meldungen dort medial zu präsentieren.

Interessant ist das es in dieser Sache zwei grundsätzlich verschiedene Sichtweisen gibt: Während EADS meint, lediglich einen Termin abgesagt zu haben - den Grund dafür hätte man dem Minister rechtzeitig mitgeteilt - und gerne für weitere Verhandlungen zur Verfügung zu stehen, ortet Darabos gleich einen "Abbruch der Verhandlungen" und stellt ein Ultimatum: Entweder EADS verhandelt wieder, oder er will aussteigen.

Dazu fällt uns nur folgendes ein:

1) Aussteigen wollte er - öffentlich bekannt - seit Amtsantritt. Insofern hat diese Drohung gegenüber EADS kaum einen messbaren Neuigkeitswert.

2) Die offizielle Homepage seines Ministeriums zu verwenden, um voreigenommene, parteipolitische eingefärbte OTS Nachrichten direkt aus der SPÖ-Pressestelle zu verbreiten, grenzt an Amtsmissbrauch.

Unserer Meinung nach sollte eine offizielle Website eines Ministeriums der Republik ein Ort der Information und der Fakten sein - nicht eine Spielwiese für parteimotivierte einseitige Darstellung der Realität.

Sonntag, 6. Mai 2007

Vom Schnapsen.....

Eurofighter unterbricht die Verhandlungen über den Eurofighter-Vertrag mit der Republik Österreich. Deshalb mein Minister Darabos „Unsere Position hat sich maßgeblich verbessert“. Die derzeitige Situation verglich der Verteidigungsminister mit einem Spiel: "Es ist ein Poker und wir haben die besseren Karten." Hoffnung schöpfte Darabos auch daraus, ein "guter Schnapser" zu sein.

Also soweit wir übers Schnapsen informiert sind, dreht sinnvoller weise nur der zu, der sich sicher ist die Stiche zu machen die er braucht um zu gewinnen.
Zugedreht und Schluss gemacht mit dem Theater hat jetzt die Eurofighter GmbH.

Und während Darabos darum bettelt, doch wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und seine Ziele „Ausstieg, Teilreduzierung, Betriebskostenreduzierung“ aufrecht hält, empfehlen wir ihm doch zukünftig Patiencen zu legen. So kann man auch alleine Karten spielen.....

Freitag, 4. Mai 2007

Was will Norbert Darabos?

Österreich hat einen Verteidigungsminister, der laut Aussage seines Bundeskanzlers mit der Übernahme dieses Amtes das große Los gezogen hat. Ein Jackpotgewinner sozusagen. Aber hat auch das Land mit diesem Minister das große Los gezogen? Nach allem, was wir bisher von ihm hören und lesen mussten, besteht eher Anlass zu großer Sorge. Die von der SPÖ aus vordergründigen Motiven zu einem Hauptthema des vergangenen Wahlkampfes auserkorene Eurofighter-Beschaffung („Sozialfighter statt Eurofighter“) lässt Norbert Darabos nicht mehr los. Jetzt steht er auf der anderen Seite und soll als verantwortlicher Minister dafür Sorge tragen, dass sein ihm anvertrautes Ressort die bestgeeigneten Mittel zur Wahrung der Souveränität Österreichs erhält. Das möchte er aber irgendwie doch nicht. Anders ist sein Verhalten in dieser Causa wohl nicht zu erklären. Der Eiertanz um Lizenzen für den Eurofighter steht dabei exemplarisch. Der Minister erklärt, ohne diese Lizenzen werde das Flugzeug in Österreich nicht wie geplant im Juni landen und betrieben werden können. Dabei war an einen Einsatzflugbetrieb ab Übernahme im Juni 2007 ohnehin nie gedacht, das ist betriebstechnisch auch gar nicht möglich. Von den für die Lizenzerteilung verantwortlichen amerikanischen Stellen ist nunmehr zu hören, dass bis auf die Freigabe des Krypto-Schlüssels (für November avisiert) alle notwendigen Lizenzen (Link 16, VHF/UHF, GPS) bereits im Mai, also zeitgerecht, vorliegen würden. Ein Übungsflugbetrieb unter Nutzung bestimmter Flugverfahren ist somit wie vorgesehen problemlos möglich und wäre zum Inübunghalten der ersten 6 ausgebildeten Piloten, zum Training der Dutzenden sich seit Jahren auf das System einarbeitenden Techniker wie auch zur Erarbeitung landesspezifischer Verfahren zur Einsatzvorbereitung dringend nötig.
Norbert Darabos aber verweigert die Annahme (hat er nicht auch vor Jahren etwas anderes verweigert?). Er möchte Kosten sparen. Das möchte übrigens auch sein Bundeskanzler, der sagt, jeder beim Eurofighter eingesparte Euro sei ein Erfolg. Darabos wiederum meint, das eingesparte Geld könne ja für Bildung oder Soziales verwendet werden. Damit wäre er wohl der erste österreichische Minister, der freiwillig Geld, das sein Ressort dringendst benötigen würde, jemandem anderen zur Verfügung stellt (Zur Erinnerung: Österreich ist bei den Ausgaben für Landesverteidigung EU-Schlusslicht). Vielleicht liegt aber auch ein Missverständnis vor und Norbert Darabos betrachtet die von ihm medial angekündigte Aufwertung der Militärkommanden (dass das notwendig ist, das weiß er aus dem Burgenland!) als Akt der Umverteilung zugunsten von Bildung und Sozialem.
Die Realität ist aber eine gänzlich andere: die angekündigte Annahmeverweigerung der Eurofighter in Österreich würde in Wahrheit massive zusätzliche Kosten verursachen, denn gratis ist eine Lagerung beim Hersteller sicher nicht. Auch ein Flugbetrieb in Deutschland wäre alles andere als kostenlos.
Äußerst fragwürdig sind auch die von Darabos zaghaft ins Spiel gebrachten Alternativen zum Eurofighter. Selbstverständlich würden diverse Anbieter mit Freude ihre irgendwo auf Halde stehenden Alt-Flugzeuge zu deutlich überhöhten Preisen an Österreich verhökern. Aber abgesehen davon, dass das für eine Einführung eines alternativen neuen Flugzeugtyps zur Verfügung stehende Zeitfenster bis zur Rückgabe der geleasten Schweizer F-5 schon jetzt nicht mehr ausreichend wäre, liefert er sich möglichen Anbietern vorbehaltlos aus. Die wissen ja inzwischen aufgrund der ausreichend publizierten Vertragsdetails – nachzulesen etwa in den auf http://www.peterpilz.at/ online gestellten Untersuchungsausschuß-Protokollen - bestens Bescheid zu allen Facetten des Eurofighter-Geschäftes. Egal, welche Entscheidung oder Lösung letztendlich getroffen werden wird, es steht jetzt schon fest, dass der amtierende Verteidigungsminister durch seine Aktivitäten der Republik Österreich und damit dem Steuerzahler Mehrkosten verursacht. Zudem fügt sein Verhalten dem Wirtschaftsstandort Österreich massiven Schaden zu (Stichwort Gegengeschäfte – dadurch neu geschaffene Arbeitsplätze).
Über all dem steht eine Politik der Informationsunterdrückung durch das Verteidigungsministerium, denn alles, was auch nur ansatzweise positiv mit dem Eurofighter zu tun hat, wird seitens des zuständigen Ressortverantwortlichen der Öffentlichkeit vorenthalten. Immer dann, wenn ihm Fragen unangenehm zu werden drohen, verweist Darabos auf angebliche Geheimhaltungsnotwendigkeiten aus diesem oder jenem Grund. Oder er kündigt zuerst großartig die Veröffentlichung eines Rechtsgutachtens an, um es dann nach Erhalt im Stahlschrank verschwinden zu lassen. Ist das die angekündigte Transparenz, die von der SPÖ in dieser Causa in der Vergangenheit immer eingefordert wurde?
Nur mehr als zynischen Treppenwitz mit gallbitterem Beigeschmack kann man hier die Aufforderung von Darabos zu mehr Transparenz bei der Übermittlung von Steuerakten aus dem Finanzministerium verstehen.
Norbert Darabos läuft Gefahr, sich als derjenige Verteidigungsminister der Republik Österreich festzuschreiben, der sein Amt für parteipolitische Zwecke missbraucht. Es wäre für ihn inzwischen höchst an der Zeit zu realisieren, nicht mehr in der Löwelstraße zu sitzen. Was also will Norbert Darabos? Wir warten auf Antwort!