Samstag, 24. November 2007

Beim Augenlicht......

Ein Partei-„Bildungszentrum“ und ein Minister ergeben eine gute Melange. Was kann man da wohl lernen? Na, wie wäre es zum Beispiel mit.....“lügen“.

Dankbarerweise hat ceiberweiber.at den ganzen Gruppennarzissmus zusammengefasst.

Dort liest man, dass die Typenentscheidung Eurofighter laut Darabos eine "Sache von 15 Minuten" gewesen sei – was natürlich nur falsch sein kann. Denn entweder war die Entscheidung am 2.Juli 2002 gerade einmal „einen Moment“ lang oder der Vorlauf zu diesem Moment wird miteinbezogen. Aber dann muss man mindestens bis zum Zeitpunkt der Anbotseinholung (10.Oktober 2001) vorgehen, oder wie das der Untersuchungsausschuss des Parlaments ebenfalls richtig und seriös gemacht hat, auch die Vorbereitung der Nachfolgebeschaffung mit einbeziehen – womit „die Sache“ in Summe mehrere Jahre gedauert hat.

Gleich im nächsten Satz die nächste Halbwahrheit. An der Schengen-Außengrenze wurden 90.000 illegale Grenzgänger aufgegriffen. Ja....einmal. Im letzten Jahr waren es weit weniger als ein Prozent dieser Gesamtzahl – Tendenz sinkend.
Und ab 1.Jänner braucht niemand mehr über eine grüne Grenze hirschen – er kann bequem im Auto über die Grenze fahren. Was über bleibt ist die skurrilste Form der Regionalförderung die innerhalb der EU zu finden ist. Über 20 Millionen Euro lässt sich die Republik die Überwachung burgenländischer Felder kosten, während man in Wien heuer wieder einen neuen Rekord bei Bank- und Postüberfällen sowie Einbrüchen aufstellt. Aber was soll schon rauskommen wenn man die Sicherheit der Republik in die Arme eines Tiroler Dorfgendarms und eines Burgenländischen Parteigünstling legt?

Wirklich üppig Unsinn lässt Darabos bezüglich des Black Hawks über seine Lippen gleiten. Dieser sei "nicht brandtauglich“ erklärt er. Vermutlich hat man deshalb am Heldenplatz jene 3.000l Löschwasserbehälter neben dem Black Hawk platziert (siehe Bild) mit denen er im Juli 2006 beim löschen eines Waldbrandes in Oberösterreich zum Einsatz kam.
Dass die Black Hawks dank der üppigen VIP-Fliegerei derzeit jede verbleibende Minute brauchen um endlich mit Ausbildung und Verlegungsfähigkeit weiter zu kommen, um demnächst im Kosovo Dienst tun zu können, ist der wahre Grund weshalb diese weder nach Griechenland noch in den Tschad fliegen. Und "reingelassen" wird angesichts der dummen und eindeutig widerlegbaren Herumlügerei des Ministers nur das dankbare Publikum des „Bildungszentrums“.

Aber es geht noch weiter. Gegenüber den Medien schließt Darabos aus, dass österreichischen Heereseinheiten auch auf Kindersoldaten treffen könnten. Die unendlich seriösere Organisation „Human Rights Watch“ sieht das in ihrer Publikation „Child Soldiers in the Chad Conflict“ eindeutig und belegbar doch etwas anders.

Bleibt am Schluss noch die Differenz zwischen dem was Darabos im Tschad-Einsatz sehen will und der Generalstab in seiner 40-seitigen Lagebeurteilung zu Papier gebracht hat. Zu klären wäre jedenfalls ob dieses Papier nur Geheim blieb um die Öffentlichkeit zu belügen oder gar Ministerrat und Parlament belogen wurden um die Genehmigung zu bekommen oder ob auch die Freiwilligenmeldungen nur zustande kamen in dem Darabos seine Soldaten über die realen Gefahren des Einsatzes im Unklaren lies.

Und da nähern wir uns ganz rasch einer Grenze an dem die Lügerei von politischer Dummheit in reale Gefährlichkeit abgleitet und an deren Ende „Tschad-Heimkehrer“ in Schwechat horizontal aus der Herkules ausgeladen werden. Darauf erst noch zu warten, bevor man beim Narziss Darabos endlich Konsequenzen zieht ist eine Dummheit, die der österreichischen Innenpolitik durchaus zuzutrauen ist. Immerhin hat Österreich es auch geschafft jemandem, der aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigerte, der dazu noch permanent lügt und auch die Inkompetenz in Person ist, mit der Befehlsgewalt über die bewaffnete Macht der Republik auszustatten.

Montag, 12. November 2007

Wenn Soldaten brennen.....

Die "Soldaten brennen schon auf den Einsatz" verkündet unser tapferer Verteidigungsminister. Der Zuschauer erkennt die Diskrepanz zwischen dem Gesprochenen und der Körpersprache des Ressortchefs und denkt sich sein. Und das zurecht. Zumindest „heiße“ Soldaten gibts einige. So hatte man doch in Aigen versprochen, dass vorerst keine Hubschrauber abgestellt werden, wenn man am afrikanischen Drama teilnimmt. Nur halten wollte man es offenbar nicht. Also hat man in der Obersteiermark als Konsequenz sämtliche Freiwilligenmeldungen für Afrika zurückgezogen und somit gehen vorerst keine Luftelemente in den Tschad.
Hingegen bereitet man sich bei den Black Hawks vor das Heimatland zu verlassen. Dort hat man es zwar in fünf Jahren nicht geschafft offiziell den Status der „Einsatzbereitschaft“ zu erlangen aber das macht ja nichts. VIPs durch die Gegend kutschieren, bei allerlei Veranstaltungen präsent zu sein ist ja weitaus wichtiger als jene geplanten Ausbildungsabschnitte, die aus Personal und Flugstundenmangel wiederholt gestrichen wurden.
Zumindest ist der Hubschrauberstaffel in Langenlebarn aber ihr Spektrum klar, auch wenn es zum Teil nicht erfüllt werden kann. Die Truppe im Burgenland weiß aber nach wie vor nicht was sie nach dem Abzug von der Staatsgrenze dort eigentlich noch soll und sucht nach Aufgaben.
Unser Vorschlag wäre es „Abmarschbereitschaft“ herzustellen. Denn erstens muss im Burgenland sowieso bald abgezogen werden und zweitens wäre man – wenn’s brennt - schneller in Westösterreich. Dort braucht man nicht lang nach Aufgaben suchen – dort beginnt die Lawinensaison.
All das wird jene Hundertschaft, die man in die Wüste schickt, nicht wirklich kümmern, die müssen derzeit drauf schauen, dass sie und ihre Ausrüstung wüstentauglich wird, damit sie nicht „im Einsatz brennen“.