Samstag, 15. Dezember 2007

Mister "minus 31 Prozent"

Möglicherweise ist die „rote Laterne“ für einen Sozialisten gar kein so negativ behaftetes Accessoire, im gegenständlichen Fall repräsentiert sie aber den schlechtesten Vertrauenswert aller Regierungsmitglieder. Was einen nicht wundern darf. Zuletzt bedauerte der zivilgediente Verteidigungsminister - dem die Republik ja viel zu NATO-lastig ist - dass das NATO-Land Tschechien einen €800Mio. Auftrag über 200 Pandur-Panzer aus dem neutralroten Simmering storniert – was nähere Betrachtung verdient.

Im Jahr 2006 gewann Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (SSF) den Auftrag gegen die Finnische Patria Gruppe, welche dem Staat Finnland und einer gewissen „EADS“ gehört.
Als Trostpflaster, dass man bei den Tschechen (absichtlich?) den Kürzeren gezogen hatte bekam Patria im selben Jahr von Airbus (auch EADS) einen Großauftrag zur Fertigung von Fahrgestellteilen für die A320 Familie.
Jetzt droht Patria – welche ja die Ausschreibungskriterien für die Radpanzer bis ins Detail kennt – den Tschechischen Staat zu klagen, womit dieser angesichts möglicher Vertragsverletzungen durch SSF die Notbremse zog und den Ausstieg ankündigte.
Zufall meinen Sie? Zufälle gibt’s nicht sagen wir!

Die EADS, Deutschland und die Tschechen haben alle drei ein Hühnchen mit der Rep. Österreich und ihrem Herrn Verteidigungsminister zu rupfen. Dieser hat nebst fortgesetzter Rufschädigung am Unternehmen EADS auch die tri-nationale Task Force (D, CZ, AT) platzen lassen und gemeint sich als neutraler in die Angelegenheit der Tschechischen Republik mit Ihrem Bündnispartner USA einmischen zu müssen. Und so findet sich der „gute Schnapser" Darabosch in einem Pokerspiel wieder - und auf der Verliererseite steht Österreich auf einmal ganz alleine da.

Neben einem Wertschöpfungsverlust von €800Mio. wird SSF per Pönale zur Kasse gebeten. General Dynamics European Land Systems werden absehbar ihren Verlust in Österreich von der Steuer abschreiben - zum Handkuss kommt der Steuerzahler. In Folge wird GD die europäischen Geschäfte künftig über den Panzerbauer MOWAG in der Schweiz abwickeln. Das Geschäft wird ohne den faulen Apfel Österreich neu hochgezogen. Denn wie es sich so trefflich findet möchten die Schweizer neue Kampfflugzeuge beschaffen und ganz zufällig steht da auch der Eurofighter von EADS auf der Speisekarte. Somit bietet sich an den US-Partner GD mit einem Panzergeschäft über die MOWAG zu entschädigen, das Geschäft für die Patria wird sich wieder im EADS Universum finden und die Schweizer bekommen neue Eurofighter und im Gegenzug einen Panzer-Auftrag in die Schweiz.


Über bleibt das rote Wien - es verliert 500 Arbeitsplätze sowie endgültig ein traditionsreiches Panzerwerk. Und während sich Norbert D. in seinem Büro einsam über 250 Millionen Euros und gebrauchte Neutralitätsflugkörper freut laufen im Windschatten seines "Deals" inzwischen Passivas im Ausmaß von weit über einer Milliarde auf. Rache ist eben ein Gericht, das am besten eiskalt serviert wird. So gesehen ist Darabos mit einem Vertrauenswert von minus 31 Prozent eigentlich noch ganz gut bedient.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

minus 99 prozent waeren mehr angemessen
wie auch immer die tschad-case
wird ihn hoffentlich dort hinbefoerdern wo er hingehoert,
samt eisenbahner und siemens-onkel

Anonym hat gesagt…

Darabos und Fischer fahren zu den Soldaten auf die Golan. Naja, im Burgenland können sie ja nicht mehr mit den Soldaten Weihnachten feiern, die sind ja schon weg.
Übrigens: Warum hat ULHBP noch keinen Kommentar zum Tschad-Einsatz abgegeben ? Dagegen sein kann er nicht, will doch Gusi nicht ständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat werden. Ist ULHBP vielleicht gerade am WC !