Donnerstag, 11. Februar 2010

"Die Geister die ich rief" oder "das Gespenst von Canterville"...


Norbert Darabos ist öffentlich "entsetzt". Darüber dass man mit Rüstungsgütern überhaupt was verdienen kann (und darf) generell und über den "Deal" der britischen Anti-Korruptionsbehörde SFO und der US-Behörden mit dem Rüstungskonzern BAE Systems im Besonderen. Der klingt für den stets grundehrlichen Burgenländer - ("beim Augenlicht meiner Kinder") - gar nach "Ablasshandel. Der milliardenschwere Konzern hätte sich von einer Schuld freigekauft. Entweder gab es Korruption oder nicht. Aber so etwas mit Millionen Euro vom Tisch zu wischen, sei unglaublich", so der SPÖ-Minister und wünscht sich dass die österreichische Justiz ihre Ermittlungen nicht auch in der Mitte abbricht. "Ich hoffe, dass der Druck nicht zu stark ist, um das 'abzudrehen' und dass die Verfahren, die in Österreich gegen den sog. 'Waffenlobbyisten' Graf Alfons Mensdorff-Pouilly noch laufen, nicht wie in Großbritannien eingestellt werden.

Nur - die ganze Causa geht ihn weder persönlich noch ressortzuständig überhaupt nichts an! Denn er hat ja - mit einigen Leibschmerzen auf deren endgültige politische wie gerichtliche Klärung Viele ebenso inbrünstig warten wie der Minister entsetzt ist - die Richtigkeit der Eurofighter-Entscheidung messerscharf erkannt und nicht bei der erstbesten Gelegenheit auf den segensreichen Gripen umgeschwenkt. Also doch ganz konträr wie man es seiner Partei immer nachsagt. Und daran hat er gut getan. Denn wenn der Graf aus Luising - ohne jegliche Sympathie für Waidmänner seines Genres - neben seiner aufopferungsvollen Tätigkeit in Tschechien und Ungarn in Österreich irgendeine BAE-Systems-Rolle wahrnahm oder wahrzunehmen sich vorbereitete, dann jene auch hier die Gripen-Gelder zu verteilen...!

Erinnern wir uns: Der Gripen war bei ca. 40% weniger Leistung und Aufwuchsfähigkeit über die Lebensdauer - je nach Zahlungsziel - nur um rund 3 bis 5% billiger als der 'Quereinsteiger' Eurofighter. Warum? Damals war BAE-Systems sowohl zu 50% an der Marketing-Konstruktion "Gripen-International" als auch mit 20% am Stammhaus Saab beteiligt. DAS wäre eine 70%-Party geworden!! Da waren Viele aber schwer verhermt als Kanzler Schüssel das nicht machte, da ist ein logischer Weg von erschrockenen Einsichtsbemerkungen bis zum neuem Schwedenangebot nach der Neuwahl (um ein gutes Drittel billiger und - ohne BAE-Systems!) Vielleicht hätte man Generalmajor Wolf anstatt ihn zu suspendieren, sogar einen Orden verleihen sollen, denn Leuten wie ihm und deren 4:1 gegen den Gripen ist es zu verdanken dass die Geldverteilungsmaschine des Grafen hier eben NICHT angeworfen wurde. Niemand von uns mag die Rumpolds oder Hrn. Steininger - aber was wenn ein Späteinsteiger-Auftragsnehmer in Zeitnot Wucher schlicht akzeptiert? Strafbar - wie auch der Gegenstand der britischen SFO-Ermittlungen "Verabredung zur Korruption" - jedenfalls hier nicht...

ND soll lieber entsetzt sein, dass es sein achso grundneutraler Schweizer Amts- und Parteikollege es - bei halber Landesgröße aber 90 Jets - für nötig erachtet, dass seine Piloten zwischen 120 und 150 Stunden im Jahr fliegen, die 33 F-18s im Schnitt sogar 180 Stunden/Jahr/Zelle. ND's Handvoll Mannen kommen auf die Hälfte... Nachfolgelösung für Ausbildung und durch nur 15 Abfangjäger nötigen 'Hilfsjäger'..? Fehlanzeige. Sofern man ihn in der Prinz-Eugen-Straße mit derlei Feinheiten überhaupt behelligt. Mensdorf sollte ihn aber garnicht allzusehr interessieren, denn wenn der 'auspackt' - was aber schon viele ankündigten und eh' nie taten - könnte man durchaus auch über Genossen letztlich "entsetzt" sein...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dass ich so etwas noch erleben darf: ein Blog made in Austria, dessen Autor(in) logisch, plausibel und messerscharf denkend und formulierend gegen den dümmlichen Fellner-Mainstream anschreibt !!!
Chapeau - offensichtlich ist in der Alpenrepublik doch noch nicht Hopfen & Malz verloren...
Beste Grüße aus Bayern von
Fighter Intelligence