Mittwoch, 30. Januar 2008

Spieglein, Spieglein an der Wand

Wer ist der größte Populist im Land?
Die Worte, dass „die sachlichen Argumente noch nicht in die Öffentlichkeit durchgedrungen sein und auf dem Rücken der Soldaten polemisiert werde“, ausgerechnet aus dem Munde jenes Mannes zu vernehmen, der „Hier fliegt ihre Pension“ plakatieren lies – entbehrt nicht eines gewissen Witzes.

Dass man darüber trotzdem nicht lächeln kann gebietet der Ernst der Lage. Längst haben nicht nur die zum schweigen angehaltenen Experten sondern auch die Medien, vom Boulevard bis zu den seriösen Berichterstattern, erkannt, dass nicht „geholfen“ sondern „geschützt“ wird im Tschad. Dass der üppig in den Vordergrund geschobene humanitäre Aspekt wohl einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Background hat. Und dass Neutralität hin oder her militärische Gewalt auch eine Realität dieses Einsatzes sein wird.

Nur hören möchte das der Minister mit dem großen Los nicht – sich „nicht beirren lassen". Da argumentiert er schon lieber mit verschleppten Kindern und vergewaltigten Frauen – und verurteilt Diskussionen über den Einsatz.

Ob man mit jemanden der in einer Demokratie die Diskussion verurteilt gemeinsam „auf der richtigen Seit stehen“ kann, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Jedenfalls ist dieser Verbrüderungsversuch mit der Truppe ein ziemlich holpriger und wohl auch zum scheitern verurteilt. Denn es gibt Menschen mit denen möchte man einfach nicht gemeinsam in einem Schützenloch hocken – da können sie einen noch so oft zu Gratis-Gulasch und Freibier einladen.

Montag, 7. Januar 2008

„Abgang“

Ein Gerücht zieht durch die Gänge der Rossauerkaserne. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man, dass Minister Darabos bald die Bühne des BMLV verlassen wird. Noch bevor der desaströse Rechnungshofbericht über des Ministers Änderungen am Eurofighter-Kaufvertrag das Licht der Öffentlichkeit erblickt, soll Darabos errettet werden. Die Kritik des Rechnungshofes – dessen Arbeit derzeit noch so gut es nur geht behindert und verzögert wird – fällt absehbar katastrophal aus. Vor allem die Differenzen zwischen den Aussagen des Ministers gegenüber der Presse, den parlamentarischen Anfragen und den zugehörigen Dokumenten, die beigebracht wurden oder die man eben nicht beibringen konnte oder wollte, sind dem Rechnungshof gegenüber nicht zu verbergen.
Also soll nonstarter Darabos als Sozialminister eine zweite Chance erhalten während der nonstarter Buchinger desillusioniert die Bundesbühne wieder Richtung Salzburg verlassen soll – so verlautet es.
Auch sein „Zugführer“ Stefan Kammerhofer, die graue Eminenz hinter Darabos inferiorer Leistung, wird die Gefilde am Donaukanal verlassen. Seine Tätigkeit beschränkt sich derzeit hauptsächlich auf die intensive Suche nach den „dunklen Kräften“, die seinem Minister und ihm das Leben so schwer machen. Gesucht werden jene Masterminds – bis in hohe und höchste Offiziersränge - welche div. Abgeordneten bei der Formulierung höchst qualitativer Anfragetexte geholfen haben sollen und z.B. auch dem Grünen Peter Pilz die „Militärstrategische Weisung Nr.2“ haben zukommen lassen.

Vielleicht hätte der Historiker Darabos sich ja doch die Worte von Abe Lincoln zu Herzen nehmen sollen die da lauten: „Man kann alle Leute einige Zeit lang verarschen, und man kann auch einige Leute für alle Zeit verarschen aber man kann nicht alle Leute für alle Zeit verarschen.
Als Darabos-Nachfolger wird jedenfalls SP-Wehrsprecher Stefan Prähauser gehandelt.Und fürs Sozialministerium gilt im neuen Jahr die alte Weisheit: „Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer! ...